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Stolberg im Harz

Stempelstelle 215 - Josephshöhe (Auerberg)
Stempelstelle 215 - Josephshöhe (Auerberg)

Auf der „Josephshöhe“, dem Südgipfel des Großen Auerbergs (580 m ü. NN) wurde 1896 das heutige 38 m hohe Josephskreuz als Stahlfachwerkkonstruktion aufgestellt. Bereits im 17. Jahrhundert stand auf dem Auerberg ein hölzerner Fachwerk-Aussichtsturm, welcher aber wegen Baufälligkeit im 18. Jahrhundert abgerissen werden musste.1832 beauftragte Graf Joseph zu Stolberg-Stolberg den berühmten Berliner Architekten Karl Friedrich Schinkel mit dem Entwurf eines neuen Turms. Schinkel entwarf einen hölzernem Turm in Form eines Doppelkreuzes, welcher in 1834 feierlich eingeweiht und nach seinem Auftrag-geber „Josephskreuz benannt wurde.  Der Turm besaß keine Treppen und konnte nur mit Leitern bestiegen werden. Im Juni 1880 wurde das Bauwerk bei einem Gewitter so stark beschädigt, dass es abgerissen wurde.Der Wunsch der Wiedererbauung des Josephskreuzes fand in dem 1886 gegründeten Harzklubzweigverein Stolberg einen innigen Verfechter. In 1896 wurde mit dem Bau des neuen Josephskreuz begonnen und auf die von Schinkel entworfene Doppelkreuzform Bezug genommen. Jedoch wurde der Turm nach dem Vorbild des Pariser Eiffelturms als Stahlfachwerkkonstruktion ausgeführt und Bestandteile des Eifelturms, wie der Rundbogen zwischen den Beinen sogar nachgebaut. Die Kosten von 50.000 Mark teilten sich das Fürstenhaus zu Stolberg und der Harzklub Zweigverein Stolberg.Nach umfassenden Renovierungen in der Wendezeit und im Jahr 2003 kann man von der Aussichtplattform, welche man über 200 Stufen erreicht einen herrlichen Ausblick über den Harz und hinüber zum Kyffhäuser genießen. Vom Parkplatz am Fuße des Auerbergs kann man über die beschilderten Wanderwege hinauf zum Josephskreuz wandern. Vom Naturresort Schindelbruch führt die „Straße der Lieder“,  mit 16 Texttafeln deutscher Volkslieder hinauf zur Josephshöhe.

Stempelstelle 216 - Lutherbuche
Stempelstelle 216 - Lutherbuche

Die Lutherbuche befindet sich südwestlich von Stolberg an einem Aussichtspunkt oberhalb der Stubengasse. Luther war im Frühjahr 1525 nach Stolberg gerufen worden, um mit einer Predigt in der Sankt-Martini-Kirche die aufgebrachten Bauern und Bürger zu beruhigen, was ihm allerdings nicht gelang. Bei seinem Aufenthalt, nutzte er offenbar die Gelegenheit, mit seinem Freund Wilhelm Reiffenstein einen ausgiebigen Spaziergang auf den umliegenden Höhenzügen zu unternehmen. Bis heute lebt in Stolberg die Legende fort, Luther habe von dort die Stadt mit einem Vogel verglichen.In der 1717 veröffentlichten Stolbergischen Kirchen- und Stadthistorie von Johann Arnold Zeitfuchs hat sich dazu folgender Eintrag überliefert:   „Als ann. 1525. Freytages nach Ostern Lutherus hier gepredigt / und mit Hr. Wilhelm Reiffensteinen nachgehends auf den Berg spatziret / verglich der Doctor die Stadt gar füglich einem Vogel. Das Schloß / vermeinte er / wäre der Kopff / die 2. Gassen wären die Flügel / der Marckt der Rumpff / die Niedergasse der Schwantz.“ Der Lutherbuche und der umliegende Platz waren schon 1868 als „Lutherplatz“ bekannt und wurden in die Feierlichkeiten anlässlich des 400. Geburtstags des Reformators mit eingebunden. Die jetzige Buche trägt eine hölzerne Tafel, auf welcher der Bezug zu Luther erläutert ist.Der besondere Reiz von Stolberg besteht in ihrem geschlossenen historischen Stadtbild im Fachwerkstil, den verwinkelten Gassen und den vielen Sehenswürdigkeiten. Um 1489 wurde einer der legendären Anführer des Bauernkrieges 1524 – 1525, Thomas Müntzer in Stolberg geboren.Vom Marktplatz aus geht man durch das Saigerturmtor und folgt der Stubengasse zu den „Bandwegen“. Am höchsten Punkt des Oberen Bandweges steht die Lutherbuche.